Für die Zukunft der Kinder

Bildungspatenschaften können einen positiven Einfluss auf die Entwicklung junger Menschen haben. Julia Reinhardt erzählt, was sie als Bildungspatin antreibt:

Ein Kind in seiner Lebenssituation zu unterstützen, mit ihm neue Erfahrungen zu sammeln und die Welt neu zu entdecken, waren Motivationen, die mich dazu bewegten, mich als Bildungspatin zu engagieren. Im Mai 2022 entschied ich mich somit für eine Bildungspatenschaft bei der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis.

Nach Selbsteinschätzungen und Kennlerngesprächen wurde mir ein Patenkind vermittelt. Der kleine Junge im Grundschulalter wirkte erst sehr schüchtern, aber ich wusste sofort, dass wir mit kreativen Einfällen viel Spaß haben werden. Seit diesem Treffen bin ich wöchentlich mit ihm unterwegs. Obwohl er klare Vorstellungen hatte, welche Aktivitäten er mochte und welche eher weniger, konnte ich sein Interesse an vielen Stellen wecken. So versuche ich immer – natürlich nach Absprache mit seinen Eltern – möglichst vielfältige Angebote vorzuschlagen.

Darunter fallen Ausflüge in Museen und Bibliotheken sowie Besuche von Theatervorstellungen, aber auch eine Hütte im Wald bauen, Musikinstrumente herstellen oder mit Lego spielen. Dabei versuche ich, seine alltagsrelevanten Kompetenzen zu stärken, aber auch, ihn kognitiv zu aktivieren, indem wir Brettspiele mit fiktiven Geldbeträgen spielen, uns beim Legobauen Geschichten ausdenken oder beim Herstellen von Instrumenten die Nutzung von Werkzeugen (Säge, Pfeile, Hammer) kennenlernen. Dabei möchte ich ihm größtmöglichen Freiraum für Entdeckungen lassen und gleichzeitig viele Anregungen und Unterstützung auf seinem Weg bieten.

Das Feedback von ihm ist immer sehr positiv. Seine Eltern berichten mir oft, dass er fragen würde, wann ich endlich wiederkomme und planen mich in seinen Lebensalltag bereits fest ein. Mit Aussagen wie „Natürlich teilen wir. Das machen Freunde so und du bist meine Freundin und meine Patin“ zeigt er mir, dass ich zu einem wichtigen Teil in seinem Leben geworden bin.

Ich möchte jedoch noch erwähnen, dass nicht nur mein Patenkind von mir etwas lernt, sondern ich auch sehr viel Erfahrung durch und mit ihm sammle. Somit hilft er auch mir bei meiner persönlichen Weiterentwicklung und lässt mich durch den Blick in seine Gedanken meinen Horizont erweitern. Die Bildungspatenschaft hat nicht nur einseitigen Nutzen, sondern „bildet“ uns in diesem Sinne beide weiter.

Text: Nicole Niemann
Foto: (c) Mitteldeutsche Zeitung | Robert Horvath

Infos zum Projekt

Projekt "Große für Kleine - starke Kinder durch Bildungspatenschaften"

Skip to content